Jahrespreis 2012 - Silberne Lädine

1. Platz - Eine Lädine für einen Surfer

Surfen ist sein Leben. Seit seinem achten Lebensjahr steht der heute 29-jährige Toni Wilhelm auf dem Brett und 1995 ­ mit zwölf Jahren ­ nahm er zum ersten Mal an einer Regatta teil. Heute ist er zweimaliger Olympiateilnehmer und mit einem vierten Platz war er bester Segler im deutschen Segelteam. Zwischenzeitlich sah es sogar nach einer Sensation aus, denn in den zehn Wettfahrten vor dem Medal-Race lag er sogar auf den Plätzen zwei und drei in den Zwischenergebnissen. Erst im letzten Rennen verlor Toni seinen Medaillenplatz, doch: “Mit einem vierten Platz kann jemand auch gewinnen. Hätte mir das vor den Spielen jemand vertraglich zugesichert, hätte ich sofort unterschrieben³, sagt er im Nachhinein. Für seine sportliche Einstellung und seine Erfolge kürte der Bodensee-Segler-Verband Toni Wilhlem, Mitglied im Württermbergischen YC, zum Segler des Jahres und überreichte ihm den Jahrespreis “Silberne Lädine³.

Toni Wilhelm  lebt in Dogern (bei Waldshut) und Lausanne (Schweiz), er ist Sportwissenschaftler mit Magister-Abschluss 2010 an der Uni Kiel. Seine Hobbys außer Surfen sind Skifahren, Klettern, Tennis und Golf. Den Preis für Toni Wilhelm nahm WYC-Präsident Eckard Diesch entgegen.

Download Laudatio

2. Platz - Trainingsfleiß führt zum Erfolg

Klassische Yachten sind immer eine Augenweide, doch mit einem Klassiker wie einer alten 8mR-Yacht scheinbar mühelos über das Wasser zu fliegen, beruht auf harter Arbeit, einer eingespielten Crew, die gemeinsam diese Boote segeln, sie im Winter pflegen, die Takelarbeiten erledigen, sie schleifen und lackieren.

Die Jugendabteilung kann mit der “Bayern" eine solche  Yacht für die Ausbildung nutzen und eigenverantwortlichführen. Und das trägt viele Früchte: Neben fundierten seemännischen Kenntnissen sind die sozialen Komponenten, die Teamfähigkeit und der Mannschaftsgeist wesentliche Aspekte, um zum Erfolg zu gelangen. Dass sich die vielen Mühen lohnen, dass sich die Stunden der Winterarbeit und des sommerlichen Trainings auszahlen, zeigen die Erfolge der Jugendabteilung des LSC bei den Europa- und Weltmeisterschaften. Zusammen mit Jugendleiter Robby Nitsche und Segelmacher Markus Rösch waren Marie Therese Bach, Richard Gervém Florian Bodenmiller, Lukas Neun und Lasse Koch zuletzt bei der WM der 8mR-Yachten in Cowes 2012 erfolgreich, wo sie die Weltmeisterschaft in der First Rule, bei den Gaffelachtern, gewonnen haben. Dafür wurden sie mit dem zweiten Platz im Wettbewerb um die “Silberne Lädine³ belohnt.

Download Laudatio

2. Platz - Ein Draufgänger

Die hervorragenden Regattaresultate der Saison 2012 lassen Jonathan zum Rookie des Jahres aufsteigen und verdienen somit eine Würdigung. Jonathan erlebte seine ersten Segelerlebnisse auf dem Lacustre  seiner Eltern Ruth und Christian Rutishauser. Dem Naturell Jonathans entsprechend, verlief kaum ein Segeltag ohne Verletzung oder Blessuren. Zigmal musste er aus dem See gefischt werden und die Bordapotheke war chronisch ausgeschossen ­ eben ein rechter Draufgänger.
Mit sieben Jahren dann segelte er seinen eigenen Optimist. Anfänglich noch mit mäßigen Resultaten, doch 2008 wurde er aufgrund seiner Leistungen in den Regionalkader Swiss Sailing Team Bodensee berufen. Ein gewonnenes Wendeduell war für ihn definitiv wichtiger als eine Eins in Geografie.
Erstmals aufhorchen ließen seine Resultate 2011 am Coupe International de Printemps in Marseillan, 2012 dann am Coupe International in Biscarosse und schlussendlich als viertbester Schweizer an der Schweizer Meisterschaft.
Die Stärken von Jonathan sind ein sehr feines Bootsgefühl, ein guter Bootsspeed sowie bei Starkwind ein enormes Kämpferherz und Durchhaltewilllen.
An der Europameisterschaft in Lignano übertraf er alle Erwartungen mit einem 14. Gesamtrang von 158 Teilnehmern. Er krönte diesen Erfolg sogar mit einem Laufsieg. Noch nie hat ein Schweizer ein besseres Resultat an einer Opti Europameisterschaft ersegelt.

Download Laudatio

3. Platz - Auf allen Weltmeeren zu Hause

Dagmar und Hellmuth Moll wurden für den nördlichsten und südlichsten Törn in der GfS-Geschichte mit dem dritten Platz im Wettbewerb um die “Silberne Lädine" ausgezeichnet. Beide Törns segelten sie innerhalb von nur fünf Monaten.
Nach einem Jahr Vorbereitung konnte die Reise von Tromsø nach Spitzbergen mit einer GfS-Crew am 3. Juli 2010 beginnen. Ein Zwischenstopp führte auf die Bäreninsel, um dort den Polarexperten Rolf Stange abzuholen. Dies entwickelte sich bei Windstärken bis zu acht Beaufort zu einem abenteuerlichen Manöver, das beim dritten Versuch endlich gelang. Mit der Kutterfock bei E 6-7, Nebel und Eisregen ging es weiter zum arktischen Ziel.
Zum 40-jährigen Vereinsjubiläum der GfS erreicht die Brigantia den nördlichsten Punkt in der Vereinsgeschichte und war nur noch 680 sm vom Nordpol entfernt.
Fünf Monate später  übernahmen Dagmar und Hellmuth erneut das Ruder der Brigantia, um sie von Angra dos Reis nach Florianopolis (Brasilien) auf den 27. Breitengrad als südlichsten Punkt  zu führen. Diese Leistung dokumentiert die  Begeisterung für das Blauwassersegeln, die vor mehr als vierzig Jahren einige Bodenseesegler bewogen hat, ihren Sport vom See auf die Weltmeere zu tragen, indem sie die GfS gegründet haben.

Download Laudatio